Wer ist Fürst, Bettelmann oder Bauer?

Lieber Besucher dieser Internetseite,

bedenke: im Tod sind alle gleich, ob sie nun im Leben König, Bettler oder Bauern waren. Eine Mahnung an die Lebenden, die irdische Hochmut im Angesicht der Ewigkeit zu zügeln. Die alte Inschrift mit den drei Totenköpfen erinnert uns Wanderer an die Vergänglichkeit.

Ein stiller Ort, der zur Besinnlichkeit einlädt. Das empfand schon jener Ritter aus dem 13. Jahrhundert, als er an dieser Stelle, 600 m über dem Meer, eine Einsiedelei gründete. So berichtet jedenfalls eine Quelle aus der Zeit des Waldshuter Krieges von 1468.

Die Kapelle zur heiligen Apollonia in Baltersweil war Jahrhunderte lang Raststätte für Wallfahrer, die hier vorbeizogen, um nach Maria Einsiedeln zu pilgern oder zum Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela, der 44 n. Chr. von Herodes Agrippa hingerichtet worden war.

Die hl. Apollonia lebte im 2./3. Jahrhundert in Alexandria. Sie war eine glaubensstarke Christin und musste deshalb den Flammentod erleiden. Zuvor wurde sie schwer misshandelt, wobei ihr u.a. die Zähne eingeschlagen wurden. Als beliebte Volksheilige wurde sie Schutzpatronin der Zahnärzte. Zu ihr beteten die Gläubigen, wenn sie Zahnschmerzen hatten. Auf vielen Abbildungen hält sie deshalb eine Zange in der Hand und einen Palmzweig als Symbol ihres Sieges im Glauben und als Hinweis auf die Art ihres Martyriums.

Der Gedenktag der hl. Apollonia ist der 9. Februar.

1828 wurde die Kapelle nach Aufzeichnungen von Pfarrer Frey ziemlich verwüstet. Später fanden sich Wohltäter, die 1865 die Ruinen restaurierten. Doch schon 1891 drohten wieder Verfall und Schließung und 1893 führte der Einsturz des Daches ganz zum Abbruch.

Die alten geschnitzten Heiligenfiguren wurden für 5 Mark verkauft.

Zwei Jahre danach, am 15.3.1895, rief das Bezirksamt Waldshut im "Alb-Boten" zu einer Spendensammlung für den Wiederaufbau auf. Der Spendenaufruf brachte 446 Mark zusammen. Das reichte damals aus, um Maurermeister Rutschmann aus Weiswil und Zimmermeister Stengele aus Berwangen zu bezahlen. Thusnelda Würtenberger malte 1928 ein neues Heiligenbild.

Sieben Jahrzehnte nach dem Wiederaufbau war eine weitere

Renovierung fällig. Einheimische Handwerker und Mitglieder des Ski-Clubs Balterweil besorgten sie 1967/68 unter der Obhut des Denkmalamtes. 1992 wurde unter privater Initiative der Dachstuhl erneuert und eine umfassende Restaurierung durchgeführt.

So hat die Kapelle viele Jahrhunderte überlebt und mit ihr die Mahnung, an der Weite des Blickes über die herrliche Landschaft, die eigenen Grenzen zu erkennen und begreifen.

Herbst 97

A.-K. Griesser

2013

Seit über 20 Jahren pflegen und renovieren wir das Baltersweiler Käppele und vor 10 Jahren wurde unser Förderverein gegründet. Ihnen, liebe Gönner, Spender und Freunde des Käppeles danken wir herzlich. Zusammen konnten wir die Apollonia-Kapelle restaurieren und erhalten. Heute weist die Kapelle eine wertvolle und nachhaltige Bausubstanz auf. Die Kapelle soll weiterhin als lebendige Stätte der Begegnung und als Ort der inneren Einkehr erhalten bleiben.

Unterstützen Sie uns bitte durch Ihre geschätzte Mitgliedschaft oder eine Spende. Formulare finden Sie in der Kapelle.

Oder besuchen Sie uns im Internet:

www.baltersweiler-kaeppele.de

Nochmals ganz herzlichen Dank.

Der Vorstand, 2013

 

Das Bild der heiligen Apollonia und das Kreuz wurden in die Obhut des renommierten Restaurators Paul Tscholl gegeben und erscheinen nun wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.

Gründungsmitglieder und Vorstand des Fördervereins Baltersweiler Käppele.

Hintere Reihe von links: Werner Neitzel, Gerhard Riedmüller, Ernst Studinger, Adolf-Karl Griesser, Franz Veit.
Vordere Reihe von links: Siegfried Werne †, Rosemarie Werne, Heinz Albrecht.

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